Depression ist eine Krankheit des Sinns und der Lebensfreude. Depressive reagieren sensibel auf die moderne Entwurzelung. Genetische Veranlagungen allein erklären nicht die Entstehung einer Depression.

Medikamentöse Behandlung hilft depressiven Menschen aus den tiefsten Tiefen heraus, sie kann Sinn machen bei Krisen – so auch bei akutem Suizidgedanken, seltener aber bei chronischer Depression.

Bei chronischer Depression versprechen hochfrequente längerfristige Therapien Linderung. Aber auch wenn die gegenwärtige Verordnungspraxis die Kurzzeittherapien helfen.

Psychoanalytiker verstehen die Depression nicht als Störung. Vielmehr haben die Symptome, die zu diesem Zustand geführt haben, Bedeutung. Sie gilt es zu entschlüsseln. Der Psychoanalytiker wird sich in Gesprächen mit dem Patienten auf seine Herkunft, auf entscheidende, einschneidende Ereignisse konzentrieren, um aus dem bisherigen Lebenslauf das aktuell Belastende herauszufiltern. Er geht mit dem Patienten auf Entdeckungsreise und fragt: bei welchem Ereignisse und an welchem Zeitpunkt könnte der Patient depressiv geworden sein. Der Psychoanalytiker beobachtet die Therapiesituation mit der realen Situation seines Patienten und gleicht und wägt diese gegeneinander ab.

Die kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass der betroffene Mensch sich und seine Situation negativ einschätzt. Der Patient soll geschult werden, positiv zu denken und optimistischer zu werden. Chronisch depressive Menschen sind aber dazu oft gar nicht in der Lage, weil sie keine durchgehende konsequente Kraft haben, die von ihnen verlangten Grundsätze und Regeln einzuhalten oder neue Gedanken zu denken. Sie fühlen sich oft noch schlechter als vorher, haben Gewissensbisse, weil sie erneut versagen.

Einen weiteren Ansatz bietet EMDR, das die bilaterale Hemisphärenstimulation zur Intervention nutzt. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen den an den Symptomen einer Depression leidenden Menschen Erleichterung verschafft werden kann. Quälenden Gedanken können durch die besondere Form der Intervention ihre peinigende Kraft verlieren, was den seelischen Schmerz zu lindern vermag. Neue Gedanken werden gedacht und neue Perspektiven tun sich auf. Meist ein guter Anfang, um eine Therapie erfolgreich zu begehen.