Wussten Sie, dass eine Wechselwirkung zwischen Emotion und Körperbewegung besteht? Geahnt haben Sie es sicher schon. Das beschreibt Embodiment (deutsch: Verkörperung), die Wissenschaft von Bewegungsmuster und psychischen Verhaltensweisen.
Wer sich wohl fühlt, geht gern schnurstracks gerade aus, wippt beim Sitzen mit den Füßen, erfreut sich an den Ereignissen des Tages und geht alle Aufgaben mit Elan und Zuversicht an.
Aber wehe, wenn der Tag schon falsch beginnt, eine schlechte Nachricht das Frühstück verdirbt und der Tag an sich schon als „gelaufen“ gilt. Dann läuft man auch gedrückter, langsamer, führt die Arme nicht elastisch beim Laufen mit, sinniert beim Gehen, grübelt.
Aktuell haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen, die hin und wieder Schicksalsschläge oder punktuell negative Nachrichten zu verarbeiten haben, ein schleppendes, gedrücktes Bewegungsmuster des Körpers aufweisen. Die negativen und auch die positiven Ereignisse werden durch den Körper die Außenwelt getragen, kommuniziert und verarbeitet.
Ihre Mitmenschen sehen es auch an Ihrem Gangbild, ob Sie „gut drauf“ sind.
Die Kognitionswissenschaften legen dar, dass ein Körper seine Intelligenz bedingt, die physikalische Voraussetzung schafft. Das gleicht der Auffassung über die Wahrnehmung, nach der diese keine bloße Abbildung sensorischer Stimuli ist, sondern eine sensomotorische Koordination, die im Gesamtbild eines agierenden Wesens entsteht.
So besteht eine Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche. Die Psyche beeinflusst körperliche Zustände (Körperhaltung, Gestik, Mimik) wie Körperzustände unsere Psyche bedingen. So haben Körperhaltungen, die aus beliebigem Grund eingenommen werden, Einfluss auf unsere Wahrnehmung und Affekte.
Nach einer Anwendung der Selbstcoachen-Methode lässt sich häufig sofort an der Körperhaltung und dem erstarkten Muskeltonus eines Menschen erkennen, dass bedrückende Emotionen und Gedanken ihr Maß an Belastung verloren haben oder gar verschwunden sind. Ein Aufrechter Gang und ein Lächeln sprechen eine deutliche (Körper)Sprache.