Kinder, deren Mütter oder Väter an Depressionen leiden, profitieren von einer engen Bindung an ihre Großeltern. Sie dienen als Puffer zwischen den oft inaktiven Eltern und den erlebnishungrigen Kindern und können so den benötigten emotionalen Ausgleich schaffen. Kinder brauchen starke Bindungen und unterstützende Vorbilder. Sind Eltern wegen ihrer Depression oder depressiven Verstimmung nicht mehr gänzlich in der Lage, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und zu befriedigen, kann es hilfreich sein, die Großeltern mit einzubeziehen.

Auf diese Weise erfahren die Kinder unter anderem etwas über die gesellschaftliche und ihre eigene familiäre Vergangenheit. Dabei entwickeln sie ein Bewusstsein für ihre eigene Zukunft und erhöhen so die Chancen, selbst psychisch gesund zu bleiben.

Und wenn keine Großeltern mehr da sind? Auch dann ist die Chance nicht vertan:

Freunde, Bekannte, Familienhelfer oder Paten können diese wichtige Position ebenso einnehmen, vorausgesetzt, es herrscht eine vertrauensvolle Basis und man kann sich auf die Bezugspersonen verlassen.

Das setzt natürlich voraus, dass sich depressive Eltern ihrer Krankheit bewusst sind und aktiv mithelfen wollen, die Belastung für die übrigen Familienmitglieder so gering wie möglich zu halten.

In besonders schweren Fällen kann die behördliche Anordnung, die Betreuung und Erziehung der Kinder auf andere Schultern zu verteilen, ein guter Weg sein, den betroffenen Familien zu helfen.